Das ganze Programm gibt es auch als offline nutzbare Webapp im handlichen Hosentaschenformat unter: 
https://timetable.attension-festival.de

So bunt, sicher und familienfreundlich dieses Festival auch sein mag, wer garantiert, dass es auch weiterhin so bleibt? Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahr ein UNORDNUNGSAMT auf dem Festivalgelände patrouillieren zu lassen. Bei aufkommender großer Ordnung, bei Schlangenbildung vor den Zelten oder bei gefühlter Übersichtlichkeit, könnt ihr die Beamten jederzeit ansprechen. Sie sind ein offenes Angebot zum Schlangenchaos, zum Farbe bekennen und zum Siebdruck-Yoga auf Kleid und Haut, eine Institution uniformierter Unordnung. Wir hoffen das neue Angebot wird positiv aufgenommen und und wünschen ein Festival voller ruhe un ordnung.

Das Projekt einer emanzipatorischen linken Alternative zum kapitalistischen System ist auch mit der Frage der Mittel zu dessen Überwindung verbunden. Beim G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg waren es die Bilder des Protestes, die die öffentliche Wirkung des Treffens bestimmt haben. Militante Aktionsformen spielten dabei eine wichtige Rolle. Waren diese Ereignisse Vorboten eines kommenden Aufstandes oder Strohfeuer einer Revolte, die sich in der bloßen Konfrontation mit der Polizei erschöpft hat? Brennende Barrikaden und Autos, geplünderte Geschäfte sowie eine vorübergehend polizeifreie Zone haben zu unterschiedlichen politischen Bewertungen in der radikalen Linken geführt. Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch, die Hamburger Ereignisse des Juli 2017 mit Blick auf die militanten Aktionsformen zu analysieren. Dabei sollen unterschiedliche Vorstellungen über militante linke Politikkonzepte nicht als sich widersprechende Positionen begriffen werden, sondern als produktiver Streit um die richtige Strategie.

Website:
www.unrast-verlag.de

„Lovesongs von Madrid nach Casablanca – ein musikalischer Reisereport (und ein Konzert)“ Auf einer dreiwöchigen künstlerischen Expedition von Madrid nach Casablanca sammelte Bernadette La Hengst im Spätsommer 2016 Lovesongs und eröffnete dafür aus dem Tour-Bus heraus auf öffentlichen Plätzen ihr mobiles Café Europa. Sie bat lokale Musiker:innen um Liebeslieder als Währung für kühle Drinks. Mit diesen musikalischen Kooperationen füllte La Hengst rasch die „eurabische“ Jukebox des Café Europa. In einem musikalischen Diavortrag erzählt und singt sich Bernadette La Hengst von Südeuropa in den Maghreb und spielt ihre Versionen der Songs, die in Madrid und Casablanca längst Gassenhauer sind: Como sueña el amor en Madrid tras la crisis (Wie klingt die Liebe in Madrid nach der Krise)? oder Ridan inchallah sa ejido el hob fieh Casablanca (Morgen, wenn Gott will, finde ich die Liebe in Casablanca). Ein Reisereport, der nahtlos in ein Konzert übergeht und zu dem getanzt werden darf.

Von und mit:
Sonja Beeh, Bernadette la Hengst, Nick Nuttal, Claudia Wiedemer, Samantha Wright

Foto:
Jonay P. Matos

Website:
www.lahengst.com

Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort „Falschbeschuldigung“ in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt. Der Roman „nichts, was uns passiert“ thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.

Website:
www.verbrecherverlag.de

Lambe Lambe – das ist Theater für Außenstehende. Für Einzelgänger:innen. Für jene, die Theatererfahrung ungern mit viel Publikum teilen. Es ist klein. Und witzig. In einem Miniaturenspiel in großen Dimensionen werden wir an der Nase in den Kasten gezogen, wird uns verführerisch ins Ohr gesummt und werden wir verzaubert wieder ausgespuckt. Abgeschottet und im Kleinsten geschieht nicht weniger, als dass uns vom Größten erzählt wird. Als Lambe Lambe wird eine seit den 1990er Jahren, besonders in Lateinamerika wiederbelebte und gefeierte, Theatertechnik bezeichnet, die weltweit verbreitet ist und seit Kurzem wieder Aufwind hat. In Miniaturtheaterkästen werden mit Figuren und Objekten im „Forest of Miniature Theatre“ kurze Szenen für jeweils nur eine:n Zuschauer:in gespielt.

Von und mit:
Dana Ersing, Sebastian Escobar, Owain Griffith, Li Kemme, Jonas Klinkenberg, Yasmin van de Loo, Hanna Malhas, Omayra Martínez Garzón, Hannah Morris, Annina Mosimann, Liesbeth Nenoff, Flores Perez Lazarte, Anna Rieger, Eva-Maria Schneider, Verena Volland, Michael Vogel

Foto:
Omayra Martínez Garzón

Bei seinem ersten Surfausflug musste Daniel noch darum kämpfen, die Welle richtig zu treffen und nicht darin unterzugehen. Im Surfen fand sich aber endlich die perfekte Metapher für das Leben an sich und er verwandelte sie in eine immersive Performance. Dieser Surfkurs verbindet fließend Wissenschaft, Psychologie und Fantasie. Ein ganzes Meer welliger Möglichkeiten deckt er ab. Trag dich ein in diese kosmische Surfschule und lass mehr Wellen in dein Leben. Mach mit und reite die Welle!

Von und mit:
Daniel van den Broeke, Zenna van den Broeke, Suzanne Stavast

Foto:
Emile Steginga

Website:
www.daandraait.nl

Willkommen bei der witzigsten, originellsten, einzigartigsten und bescheidensten Improvisationstheatergruppe der Welt. Sei dabei wenn in rund 90 Minuten ein komplettes Stück entsteht, das so nie geprobt wurde und so nie wieder zu sehen sein wird. Die Improvisionäre entwickeln mit euren Ideen ein einzigartiges Stück. Alles entsteht im Moment. Nichts ist geplant.

Foto:
Anne Sturm

Website:
www.improvisionaere.com

„Leben heißt Verwandlung“ sagte der Stein zur Schnecke und flog davon. Wir leben in erstaunlich poesiearmen Zeiten. Dabei wäre es so einfach und braucht es gar nicht viel. Eigentlich sogar fast nichts. Haltet Ausschau nach Etta. Mit ihren Töpfen, ihren Kartoffeln und ihrem Gedicht. Flüchtig aber nicht leidenschaftslos. Im Gegenteil: Das offene Meer im Wassertropfen finden. Das Hochgebirge auf runzliger Kartoffelschale.

Von und mit:
Etta Streicher, Pauline Drünert

Foto:
Mike Wagner

Website:
www.ettastreicher.wordpress.com

Die Journalistin und der Musikmanager sind befreundet, seit sie sich 2011 über ihre Arbeit kennengelernt haben. Damals gingen sie ständig auf Konzerte und verbrachten eine sagenumwobene Zeit in Felix' alter Punkrock-WG. Doch es folgten neue Jobs in neuen Städten und so wurden die denkwürdigen Abende immer seltener. Im Februar 2018 trafen sie sich auf einem Knochenfabrik-Konzert wieder und schwelgten in Erinnerungen an die gute wilde Punkrockzeit von damals. In dieser Nacht stellten sie sich die Frage, ob es irgendwo da draußen Orte gibt, an denen Subkultur und Punk noch echte Rebellion bedeuten. Um ihrer Frage auf den Grund zu gehen, machten Diana und Felix im Sommer darauf eine abenteuerliche Recherchereise quer durch Südostasien. Unterwegs besuchten sie unzählige Underground-Konzerte, trafen sich mit Graffitisprayer:innen und sprachen mit Aktivist:innen, die aufgrund ihrer Überzeugung schon Knäste von innen kannten. „A Global Mess“ ist eine Schnapsidee, deren Ausmaß die Initiator:innen selbst noch nicht kennen. Und ihr seid live dabei.

Website:
www.aglobalmess.com

Ein reisendes Puppentheater, angeführt von einem ungewöhnlichen Quartett an Spieler:innen, das die Welt und die Meere bereist, ehe es sich hier und da auf Plätzen niederlässt und Publikum um sich schart. Ein:e Held:in wird gesucht. Und dazu vier Manipulator:innen. Tritt vor und werde Protagonist:in einer Show, die niemand im Ganzen kennt. Denn Erzähler dieser Geschichte ist Genosse Zufall. Alle Meilensteine der Geschichte, sein Ort und ihr Ausgang, die Epoche, in der wir uns befinden. Selbst über die Charaktereigenschaften der Hauptfigur – das Publikum allein entscheidet alles. Ehe es weitergeht zur nächsten Ecke, zum nächsten Abenteuer und zu den nächsten Held:innen.

Von und mit:
Sophie Belotte, Jonathan Charnay, Manu Charnay, Céline Lombardi, Bénédicte Monnaux

Foto:
fer à coudre

Website:
www.feracoudre.com

Flex|en, das, – kein Pl.: 1. trennschleifen 2. biegen 3. Sex haben 4. das Variieren der Geschwindigkeit beim Rap 5. die Muskeln anspannen 6. seine Muskeln zur Schau stellen 7. Flâneuserie In 30 verschiedenen Texten mit 30 verschiedenen Perspektiven auf Städte, alle geschrieben und erlebt von Frauen*, PoC oder queeren Menschen. Texte, die beweisen, dass das Flexen, die Flâneuserie endlich ernst genommen werden muss. Die Figuren in der Anthologie streifen durch Berlin, Paris, Jakarta, Istanbul und Mumbai. Sie erzählen uns u.a. davon, wie eine Frau mit Kinderwagen die Großstadt erlebt, eine Frau eine Großdemonstration in Dresden miterlebt, dass Flanieren in Indien schon Aktivismus bedeutet, wie sich die Geschichte in den Ort einschreibt und manchmal wird die Stadt sogar selbst zur Figur.

Website:
https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1006

Im radikalen linken Diskurs fehlt oft eine emotionale und ehrliche Seite. Wie fühlen sich Menschen im Kampf gegen die Unterdrückung? Welche Erfahrungen werden gemacht? Politisch aktiv zu sein, bedeutet oft, keine Gefühle von Schwäche oder Weichheit zu zeigen. Vor allem aus feministischer Sicht ist es jedoch wichtig, diese Gefühle zuzulassen und zu teilen. Sich verletzlich zu zeigen und offen über Erfahrungen und Gefühle zu sprechen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil: Zeichen von Stärke und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Menschen (von innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft) vergessen manchmal, dass es hinter all diesen starken Symbolen, Worten und Handlungen Menschen gibt, die auch ihr tägliches Leben führen und mit vielen Dingen kämpfen. Deshalb wollen wir diesen Raum öffnen und eine andere Seite des Aktivismus zeigen. Einfacher, wenn man Gedanken ohne politischen Anspruch teilt, aber auch komplexer, wenn man unterschiedliche Gefühle und Erfahrungen zeigt, von denen man meistens nichts hört.

What is love? Baby don't hurt me Don't hurt me No more Wir suchen die Liebe – als Ideal. Als soziale Realität. Wir jonglieren mit den sozialen Codes von Beziehung und Geschlecht. Wir haben Hunger, wir spielen, wir sind liebenswert, wir sind giftig und wir warten auf dich. Du willst reinschauen? Komm näher... noch näher... viel näher...

Von und mit:
Anso Dautz, Liesbeth Nenoff, Adeline Rüss, Anniek Vetter

Foto:
Thilo Neubacher / Caroline Wimmer

HEADcase ist ein visuelles Gedicht, ein buchstäblich wandelndes Bild über unsere Lebensreisen. Wer es betrachtet, kann womöglich das Gefühl des Verlorengehens nachempfinden. Oder wie es sich anfühlt, überhaupt den Weg suchen zu müssen oder spontane Richtungswechsel einzulegen, immer die Unmöglichkeit des Ankommens oder die Eventualität des Weitergehens eingeschlossen. Wir sehen zwei Damen in ihren besten Kleidern, die bereit sind für die Reise des Lebens. Sie haben Kofferköpfe und gehen völlig blindlings. Wir sehen ihnen die Zweifel über die nächsten Schritte an. Oder ihr Vertrauen auf die Hilfe zufällig Anwesender. Wohin werden sie geführt? Wir sehen unsere eigene Verletzlichkeit, aber auch, wie sehr wir für gewöhnlich versuchen sie zu tarnen. Wir sehen, dass wir manchmal eine Hand brauchen. Nicht nur um uns zu führen, sondern auch um zu zeigen: „Wir sind hier zusammen.“

Von und mit:
Jet van Heteren, Laura Stam

Das Mittelmeer ist die gefährlichste Fluchtroute weltweit. Vor Krieg und Verfolgung Flüchtende wählen sie dennoch zahlreich – denn es ist oft die letzte Möglichkeit für die Zuflucht-Suchenden nach Europa zu gelangen. Die zivile Seenotrettung verpflichtet sich uneingeschränkt dem universellen Menschenrecht und ihre Aktivist:innen sind, trotz zunehmender Kriminalisierung seit Einstellung staatlicher Rettungsmissionen die letzten vor Ort proaktiv Handelnden. In „Lass uns mit den Toten tanzen“ sticht eine Aktivistin mit ihrer Crew aus Hippies, Punks und unverbesserlichen Weltverbessernden in See um Ertrinkende vor dem sicheren Tod zu retten. Die nicht zu akzeptierende Unmenschlichkeit der Welt und die Hoffnung, aufständisch den eigenen Überzeugungen gerecht zu werden, treiben sie an. Als ihre Rettungseinsätze sabotiert und kriminalisiert werden, nimmt das abgekartete politische Spiel neue Dimensionen an. Schonungslos werden wir Zeug:innen, wie Zweifel der Protagonist:innen, an eine Gesellschaft, die millionenfaches Leid mental und politisch auf größtmögliche Distanz zu halten versucht, steigen.

Website:
https://www.maroverlag.de

Die Boucherie Bacul ist eine altmodische Metzgerei, in der und um deren Marktbude nichts so ist, wie es scheint. Die seltsamen Manager:innen dieses wundersamen Fleischkleinodes sind Simone Bacul und ihr Bruder Marcel. Die nicht anders als unhöflich zu bezeichnende Familie Bacul verkauft ihre kränklichen, aber vor allem verrückt-durchgedrehten Waren an die vorbei Hastenden. Dazu jedoch wenden sie sehr, sehr seltsame Techniken an. Diese belgischen Metzger:innen bereiten dir leckere Schnittchen zu… Ob auch ein Stück Fleisch dabei ist, wird sich zeigen. Auf jeden Fall werden wir Zeug:innen einer ziemlich dunklen Sideshow-Komödie, die letztlich nichts für Feinschmecker:innen ist.

Von und mit:
Eric Peeters, Greet Verhoeven

Website:
www.pikzpalace.be

„Neigt den Kopf und kriecht unter der Plane durch in diesen Miniaturfreizeitpark. Besuch die Menagerie und verschmelze dich schleimend mit dem Inventar: rostiges Holz, reichlich Fundstücke, handgemachter Zirkus und wacklige Attraktionen. Willkommen im Slow House – als Einladung in Gesellschaft unserer gehörnten Tiere deine Zeit zu vergeuden.“ Hier ein Trapez, da ein Riesenrad, sogar eine Achterbahn, da – ein Nagelbrett…! Drei Charaktere betreiben die Fahrgeschäfte. Mal als Karussellanschubser, mal als Kulissenschieberinnen befeuchten und füttern sie die gemächlichen Tiere. Und erzählen dann von wahren Geschichten oder von solchen, die wahr sein könnten. Das sind die Spielregeln: Du kannst bleiben, so lang du möchtest. Sobald jemand rauskommt, kann eine andere Person hineingehen. Damit unsere schleimigen Tierkumpels nicht zu Tode erschreckt werden, ist die Publikumszahl auf 12 Zuschauer:innen begrenzt.

Von und mit:
David Gervais, Anne Gaëlle Rouget, Julien Le Vu

Foto:
Kalimba

Website:
www.curiosproduction.com

Ein alter Koffer als Schatzkiste für die Wunder der Natur, ein Theater der Sinne, das zum Entdecken einlädt, dich in die Welt deiner Erinnerungen und in ungeahnte Assoziationsräume entführt. Es ist mobiles und interaktives Objekttheater aus dem Bauchladen. Wandern und wandeln wir gemeinsam durchs Neuland und entdecken Schätze! Auf spielerische Weise und mit Lupe, Brille, Spiegel, Fernglas und Kaleidoskop als Hilfsmittel entwickelt sich aus den Assoziationen zu den Objekten eine ganz persönliche Geschichte. In Minigrüppchen von maximal drei Leuten wird eine intime und vertrauliche Begegnung in geschütztem Raum für Erinnerungen und Impressionen ermöglicht. Halte Ausschau nach dem herbaren Lapidarium und tauche ein in eine geheimnisvolle grüne Sphäre.

Von und mit:
Sophia Bizer

Foto:
Nigar Ghasimi

Website:
www.minkuslys.wordpress.com

Wieviel Rhythmus steckt in einer Kartoffel? Gibt es Maschinen, die dich dazu bringen können mit Kartoffeln zu tanzen? DJ Frietmachine macht die schwungvollste Kartoffelperformance, die du dir vorstellen kannst! Er wiegt, misst und untersucht den Innigkeitsgrad zwischen dir und deiner Kartoffel. Aus dieser Untersuchung erhält er präzise Parameter, anhand der sich die Kartoffeln mit seinen ganz speziellen Instrumenten schälen und schneiden lassen. Zeitgleich sucht der DJ nach einer Musik, die zu dir und deiner Kartoffel passt. Und während sie im Öl frittiert wird, schwingst du das Tanzbein! Und dann heißt es nur noch: RECORD READY, FRIES READY!!!

Von und mit:
Selina Houwing, Martijn Jansen

Foto:
Willem van Puyenbroeck

Website:
www.superhallo.nl

Sie liegen auf dem Weg, in der Gosse oder in einem vergessenen Winkel. Unauffällige Objekte. Zu wertlos, um sie zu bewahren. Irgendwann beschädigt, zerbrochen. Oder abgenutzt und entsorgt. Nur wer aufmerksam hinschaut, findet sie. Für TAMTAM sind es Schätze, der schöpferische Reichtum ihrer künstlerischen Arbeit. Unbrauchbare Dinge entwickeln unvermutete Talente und werden auf einmal wertvoll. Die Besucher:innen der at.tension können ihre gefundenen Sachen mitbringen – daraus entwickeln TAMTAM gemeinsam mit dem Publikum kleine Geschichten, die dann in Stop-Motion-Trickfilmen vor Ort umgesetzt und angeschaut werden können. Wir sind beim Entstehungsprozess dabei – von der Fundstückübergabe mit Empfangsbescheinigung, bei der Animation vor laufender Kamera und wir sehen schließlich auch das entstandene Resultat. Während der Arbeit am Film können Fragen gestellt und Vorschläge zum Filmverlauf gemacht werden. Den fertigen Film kann man später auf www.kulturkosmos.de anschauen.

Von und mit:
Marije van der Sande, Gérard Schiphorst

Website:
www.tamtamtheater.nl

Toto Black, das sind nimmermüde phrasendreschende Deko-Rollschuh-Eighties-at-its-Best-Pastis-Pailletten-Glitzer-TukTuk-Maschinen, deren unermüdliche Hawaiihemd-Attitüde selbst die härtesten Nihilist:innen auf die Bretter schickt. Jahrmarktcharme, dem sich niemand entziehen kann. Der wilde Duft der grenzenlosen Freiheit. Auf acht Rollen oder hart am Glas. Im Zweifel beides gleichzeitig. Du bist noch nicht ausgehfein? Dein Look noch bisschen sehr grau in grau? Keine Sorge, im Booty Salon „Candy Love“ kannst du dich noch eben schnell aufhübschen lassen: Express Makeover, Maniküre, Pediküre, Glitzer und Tattoo – lausch dabei den Lockenwicklern von Selecta Lova Lova zu und komm danach zum Rollschuhstolpern. Komm nipp noch mal. Komm tanzen – so wild wie du schon lang nicht mehr getanzt hast. Ausruhen kannst du dich, wenn du umgefallen bist.

Foto:
Morgane Lesne

Website:
www.totoblack.com

Warum ist „versüßen“ gut, „versalzen“ aber schlecht? Wir wissen es nicht. Vielleicht weiß es die schlangenbeschwörende ZirkusMariaBand. Die überall dort auftaucht, wo Schlangen schlängeln und Beine in Bäuche gestanden werden. Wartezeiten werden musikalisch versüßt (aber nicht versalzen – allenfalls pikant gewürzt!) mit Rhythmen aus Vegan-Walzer, Melodien des Halal-Klezmer und hier und da einer gehörigen Prise Tree-Jazz! What you queue is what you get!

Foto:
David Beecroft